Die Aphorismen von Sensei

Aus dem Buch von Anastasia Novich «Sensei von Shambala»:

  • Das Leben ist unvorhersehbar und es können sogar die unglaublichsten Dinge, welche du dir nicht mal vorstellen kannst, geschehen.
  • Ein junger Körper ist kein Maßstab für das Alter der Seele.
  • Alle großen Dinge sind einfach lächerlich, aber man braucht eine Menge harte Arbeit, um sie zu meistern.
  • Der Mensch ist ein denkendes Wesen und seine Hauptkraft besteht in seinen Gedanken.
  • Die Hauptsache ist, dass man es sich sehr wünscht, der Rest wird sich ergeben.
  • Auf jeden Vidja findet sich ein Radja.
  • Die Angst, die von der Vorstellungskraft erzeugt wird, sieht die Gefahr auch da, wo keine ist.
  • Bei gesunden Gedanken ist der Geist gesund und bei gesundem Geist ist der Körper gesund.
  • Jeder Schlag, der von euch in Zorn ausgeführt wurde, kehrt letztendlich auch zu euch zurück.
  • Die Möglichkeiten des Menschen werden nur von seiner Phantasie begrenzt.
  • Man darf den Anderen nicht mal in den Gedanken etwas Böses wünschen. Auf diese Weise baust du mit der Kraft der Gedanken für dich, deinen Körper und Geist eine Falle. Je mehr du darüber nachdenkst, desto fester werden die Netze, desto enger zieht sich der Strick zusammen.
  • Werde zum Freund von deinem Feind und vergib ihm seine Taten, weil auch du unvollkommen bist.
  • Das Leben ist zu kurz und man muss es schaffen, die geistliche Natur im Herzen zu besingen.
  • Man muss ständig an sich arbeiten, weil jede Minute des Lebens kostbar ist, die man als Gabe Gottes zur Vervollkommnung seiner Seele nutzen muss.
  • Wenn du Gott zum Lachen bringen möchtest, erzähle Ihm von deinen Plänen.
  • Es gibt keine Zufälle. Der Zufall ist nur die natürliche Folge unserer unkontrollierten Gedanken.
  • Im Leben geht es mehr um die Qualität der gelebten Augenblicke, als um die Menge sinnloser Jahre der Existenz.
  • Wisdom is a virtue of the soul and not of age.
  • Die Weisheit ist die Eigenschaft der Seele und nicht des Alters.
  • Jede Handlung wird in erster Linie durch unsere Gedanken ausgelöst.
  • Die Macht der Sprache erzeugt die Kraft der Gedanken und die Kraft der Gedanken wirkt sich wiederum auf die Handlung aus.
  • Wer mit guten Gedanken gute Taten vollbringt, braucht nicht über die verpassten Gelegenheiten traurig zu sein, weil er eine deutlich größere Kraft für die Erkenntnis der Seele bekommt, als wenn er untätig bleibt.
  • Die Fantastik stellt nur eine unrealisierte Wirklichkeit dar.
  • Ein wahrer Glauben entsteht durch das Wissen. Und das Wissen kommt durch Worte, durch die Überzeugung des Verstandes in der Wirklichkeit des geschehenen Phänomens.
  • Man sollte die Wissbegierde eines anderen Menschen respektieren und ihn nicht mit den Bajonetten eigener Egozentrik angreifen.
  • Man kann nicht alles erfahren, aber man sollte danach streben.
  • Der kostbarste Weg ist die Erkenntnis Gottes durch den Verstand, wenn das wahre Wissen die Tore des Unterbewusstseins mit dem Schlüssel der LIEBE öffnet, indem es die tierische Natur überwindet.
  • Der Dumme wird fürs Verstehen belohnt und für den Klugen ist es dumm, nicht zu verstehen.

 

Aus dem Buch von Anastasia Novich «Sensei von Shambala. Buch II»:

  • Wenn man das Böse duldet, bemerkt man nicht, wenn man dem Guten gegenüber gleichgültig wird. Aber, das Böse bestrafend, sollte man rechtzeitig aufhören können. Nur so kannst Du der Gefahr entkommen, die in Deinem Inneren schlummert. Der Siegende empfindet keinen Hochmut, tut keine Gewalt an, triumphiert nicht. Er besiegt… und an erster Stelle sich selbst. Also, das Böse bestrafend, darf man das Gute nicht vergessen.
  • Die Menschen wollen nicht vor Gott, nicht vor ihrem Gewissen, sondern vor anderen Menschen würdig aussehen. Der Grund dieses Übels steckt hinter der menschlichen Begierde. Denn ein Mensch schätzt nur das, was er für sich als wertvoll sehen will. Und das, was er für sich als wertvoll nicht sehen will, hat für ihn keine Bedeutung. Neid, Hass, Bosheit entsprießen nicht von einem äußeren Anreiz, sondern von der inneren Wurzel der Selbstverliebtheit.
  • Die ganze Welt arbeitet dafür, um bei dem Menschen so viel wie möglich Anschaffungswünsche zu herauszubringen, von dem was ihm angeblich noch für das völlige Glück fehlt. Die ganze Welt treibt Handel mit Illusionen. Sie ist aus der Lüge verwebt und ihre Fäden sind mit dem Neid geheftet. Die Menschen erzeugen selbst die Illusion, füttern sie mit Unreinheit der Gedanken zu und leben selbst in der Illusion, sie als die echte Realität wahrnehmend.
  • Egal welche Macht ein Mensch auf der Welt hatte, wird er davon keine Befriedigung erlangen, denn er trotzdem ein Sklave seiner Lüste bleibt. Und die wahre Macht ist die Macht über sich selbst.
  • Es ist dumm einen Fisch dem Hungrigen zu geben, denn er isst ihn und wird wieder hungrig. Viel weiser ist es ihm die Fanggeräte zu geben und die zu gebrauchen zu lehren.
  • Solange die Liebe in der Seele lebt, ist die Trennung unmöglich. Denn das Wichtigste ist du weißt, dass du diesen Menschen liebst. Wie kann man ihn verlieren, wenn er wirklich teuer deiner Seele ist, wenn Erinnerung und Liebe zu ihm in dir selbst weiterleben…
  • Ein Mensch ist vergänglich. Der Tod bringt das Ende des Altseins und der Qualen, von der Last des Daseins befreiend. Für liebende Seelen — ist es eine Belohnung. Denn im Grunde genommen werden wir nicht anders nur deswegen, wenn wir sterben…
  • Jeder Mensch lebt im Grunde nicht sein wirkliches Leben. Er wählt ein ihm gefallener Image und spielt die Rolle, in der Regel nicht nur eine. Und er lebt sich einfach dermaßen in die hinein, dass es dann tatsächlich sein wahres Leben ist. Und wie jeder Schauspieler bleibt der Mensch mit seiner Rolle unzufrieden und träumt von einer anderen Rolle, wo er sich wichtiger sieht. Egal was der Mensch erreicht, scheint es ihm, dass die wichtigste Rolle seines Lebens er noch nicht gespielt hat. Und bleibt die ganze Zeit am Träumen, tröstet sich mit diesen Märchen.
  • Ist es aber nicht einfacher zu träumen aufzuhören und sich eine Rolle im Leben zu wählen, die des Namen MENSCH würdig ist? Und derjenige sein, der du sein solltest. Damit du beim Einschlafen beruhigt bist, dass dein Gewissen rein ist. Damit man beim Sterben für seine Gedanken und Taten sich nicht schämt. Und damit man sogar vor Gott stehend, wie die Christen sagen, vor Gottesgericht, was zu sagen hätte. Damit dein Korb mit guten Taten voll ist und mit bösen Taten leer ist. Das bedeutet ein MENSCH sein. Denn das Leben ist kurz. Und gegeben wird sie, damit Mensch Gott beweist, dass er des Namens MENSCH würdig ist…
  • Werde du selbst, deines Wesens. Leben und Tod ist wie gemeinsamer Storm. Im Strom bewegt sich das Wesen. In der Bewegung wird das Unvergängliche erlangt. Niemand kann richtig brandenden Strom einschätzen, nicht in seinem Wasser gewesen, denn das ist die Zukunft. Niemand kann in einen und denselben Wasser zweimal reingehen, denn das ist die Vergangenheit. Es gibt nur die Bewegung des Stroms, denn das ist ja die Gegenwart. Jedes Wasser früher oder später erreicht ihre Quelle und wird zu ihr, an die ursprüngliche Reinheit wiederkehrend.
  • Kleidung — es ist nur ein Bruchteil eines einzelnen Prozesses der Schöpfung und der Zerstörung. Es gibt nichts dümmeres, als dem Gelüste der eigener Kleidung gefällig zu sein. Denn das, was ihren Wesen ausmacht, sperrt dich in den Grenzen seines engen Raumes, von der Welt fernhaltend und dich in die durch diese Verfremdung entstandene Zweifel und Ängste versenkend. Sie zwingt dich wegen ihrer Formen und äußerer Illusionen zu existieren, die ihren Anblick für Andere schaffend, dich in größere Sorgen um sie hineinzieht. Denn jede Form hat ihre Regeln. Und Regeln — sie sind nur eine Summe der Gegensätze.
  • Deine Kleidung hat ein Ende. Sie nutzt sich ab. Du aber bist frei sie nicht zu tragen. Aber, die eine abgenutzt, ziehst du eine andere Kleidung an. Allerdings, die Grenzen nicht zerstörend, das Grenzenlose nachjagen ist verhängnisvoll.
  • Hinter dem toten trockenen Dorn zu laufen ist sinnlos, denn er besitzt kein Leben. Es ist das Tote, das sich mit nichts zum Vorschein bringen kann, außer seinen Stacheln. Das Tote beschützt das Tote. Das Tote verwandelt sich nicht in das Lebendige wegen dem, dass es das Leben gibt, und das Lebendige wird nicht zu dem Toten wegen dem, dass es den Tod gibt. Wie der Tod und so auch das Leben sind von etwas abhängig, es gibt etwas, was sie verbindet.
  • Dumm ist den zu loben, der in dir nur seine zukünftige Mahlzeit sieht. Dich lockte die Höhe seines Fluges. Und du folgte ihm, an eigenen Vorteil denkend. Aber die Triebe des Vogels im Flug waren andere. Auch wenn er hoch über die Wüste schwebt, ernährt er sich von ihren Opfern. Der Vogel aber, der sich vom Aß ernährt, leidet nicht von dem Wechseln seiner «Speisen». Denn sein Wesen ist die Fäule. Du hast dich selbst getäuscht. Du sahst die Realität, und deine Illusionen verschwanden. Aber deine Realität ist auch eine Illusion. Der große Vogel war nur ein Schatten vor dem Wesen der Gegenstände. Die Gegenstände aber haben die Eigenschaft in dem Formlosen zu entstehen und in das Niedriggesinnte zurückkehren.
  • Derjenige, der sich auf das Äußerliche verlässt, kann nur vermuten. Derjenige, der sich auf das Innere verlässt, hat das wahre Wissen, — sagte der Reisende. — Der Körper ist der Staub des Vergänglichen. Sein Wesen ist Asche. Du konntest aber die Weisheit der Ewigkeit erlangen. Es war ausreichend nur einen Schritt zu machen. Nur die Angst des Todes des Fleisches war stärker. Das Fleisch lief weg. Du bliebst im Leiden, denn der Geist strebt immer zur Ewigkeit. Die Weisheit der Ewigkeit kann man nicht durch die Macht des Vergänglichen erlangen, denn sie wird sie zu Dummheit verwandeln. Von der Angst wegzulaufen — heißt nicht sich zu retten. Die Angst in sich töten — die Unbescholtenheit erlangen. Die Unbescholtenheit erlaubt den Schritt auf das Rand zu setzen. Denn nur auf der Grenze erkennt man die Quelle der Weisheit.
  • Himmel und Sonne richten Veränderungen aus. Sie sind fähig zu umgestalten, damit alles Lebende ihrer Natur folgt. Himmel und Sonne vermehren das Gefüllte und vernichten das Leere. Die Wüste richtet den Verlauf in Ruhe. Sie ist tot aber ist fähig Fata Morgana zu erzeugen, um das Lebendige mit ihren Illusionen zu täuschen. Die Wüste vernichtet das Gefüllte und füllt das Leere. Die Sandkörnchen aber in ihrer Menge folgen der Sandbewegung, deswegen bestimmen die Naturgewalten ihre Richtung.
  • Du bist dorthin gekommen, wohin es dir von Geburt an gegeben war. In dem gewachsen, was deiner Natur beliebt war. Die Reife in dem erreicht, was zu deinem Schicksal geworden ist. Und gehst dorthin, wohin es dir nach dem Tod gegeben wird. Der Tod ist nur der Anfang von dem Leben. Das Leben ist nur Nachfolge vom Tod. Das Kommen des Lebens kann man nicht ablehnen, ihr Fortgehen kann man nicht aufhalten.
  • Die fremde Spuren sind nicht gleich der eigenen. Die Spuren bleiben dort, wo man sie lässt. Aber sie selbst sind nicht diejenigen, die sie lassen. Der fremden Spur folgend, hast du die äußere Gestählten gejagt, ihr inneres Wesen nicht wissend. Aber jeder legt sich den Weg, der seinen wirklichen Bestreben entspricht. Die Wüste weht mit der Zeit alle Spuren mit ihrem Sand zu, damit der neue Wanderer nicht die Fehler der Vergangenheit macht. Deshalb ist die eigene Erfahrung wichtig. Um ein MENSCH zu werden, muss man einen eigenen Weg legen.
  • Der Fuß eines Menschen nimmt eine kleine Fläche in der endlosen Wüste ein. Aber, abgesehen davon, kann er dort aufsetzen, wo noch niemand durchkam. Dorthin, wo noch niemand durchkam, aber tretend, ist ein MENSCH fähig weit zu gehen und das Höhere erreichen. Die Kenntnisse seines Verstandes sind nicht groß, aber, sich dem Unbekannten anvertrauend, ist ein MENSCH fähig bis zu Denjenigen kommen, Der ihn erschaffen hat.
  • Ihn kann man wahrnehmen aber nicht wiedergeben. Man kann zu Ihm kommen aber nicht erfahren. Man kann Ihn Lieben aber nicht umfassen. Man kann Ihn am Anfang verstehen aber nicht bis zum Schluss erkennen. Denn Er ist Derjenige, Der alles erschaffen hat. Denn Er ist der durch Seinen Willen Schöpfernde.
  • Das Gold ist Unrat für die Seele und eine Versuchung für die Gedanken. Es ist eine Befleckung, die viele begehren, die aber in Wirklichkeit eine gespenstische Täuschung ist. Das wahre Wert für einen Mönch ist im offenherzigem Gebet um seine Seele. Nicht um der Sattheit des Bauches und Gesundheit des Körpers sollte man sich bemühen. Denn egal wie viel du isst, wirst du früher oder später wieder Hungern haben. Und wie gesund du auch nicht bist, wird früher oder später dein Fleisch sowieso sterben. Die Seele aber ist ewig. Und nur sie verdient wahre Fürsorge.
  • Es ist ungehörig den Herren um was auch immer zu stören, außer wie um die Rettung eigener Seelen. Nicht um Leib bittet, nicht um Gesundheit, nicht um den Magen kümmert euch, — das alles ist leerer Staub des Vergänglichen, im Verlangen unersättlich. Denn es gibt keine würdigere Bitte, als die Bitte um die Rettung eigener Seele.
  • Es gibt nichts Unmögliches für eine suchende Seele.
  • Kurz sind die menschlichen Tage während der Zeitenkreuzung. Denn leidvoll sind ihre Taten vor dem Angesichts Gottes. Schon jedes menschliche Moment ist auf der Waagschale. Und für die Seelen gibt es keine wichtigere Sorge, als Durst nach dem Finden der Erlösung. Nicht im äußeren Glauben, sondern im Glauben inneren ist der Schlüssel zu den Toren. Nur der Blinde, durch das Vergängliche erblindet, sieht ihn nicht.
  • Wage es, Mensch, wahrlich sage ich dir, wie es dir den Tod zu entkommen nicht gegeben ist, so ist auch dir das Gericht Gottes zu entkommen nicht gegeben.

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