Die Sage über den Weg des Kriegers
Ein Zar hatte einen einzigen Sohn. Er erfuhr, dass es irgendwo einen Meister der Kampfkunst gab, der sogar unter Zaren für seine WEISHEIT berühmt war. Man erzählte, dass er unglaubliche Wunder vollbringen könnte und sogar innerhalb von einem Jahr aus einem einfachen Bauernjungen einen wunderbaren Meister machen konnte. Der Zar beschloss auch seinen Knaben zu ihm in die Lehre zu schicken.
Nach einem Jahr fragte der Zar nach: "Nun, hat er den Weg des Kriegers begriffen?"
"Noch nicht", antwortete der Meister: "Er ist noch zu überheblich und vergeudet die Zeit mit seinem Stolz. Komm in fünf Jahren wieder."
Nach fünf Jahren fragte der Zar wieder beim Meister nach:
"Noch nicht. Sein Blick ist noch voll Hass und die Energie sprudelt über."
"Es vergingen weitere fünf Jahre. Und der Meister sagte zum Zar: "Jetzt ist er fertig. Schau ihn dir an! Es ist, als ob er aus Stein gemeißelt wäre. Sein Geist ist ohne Tadel. Die Ausprägung seiner inneren Eigenschaften ist perfekt. Aber kein Krieger würde seine Herausforderung annehmen, da allein sein Blick dafür ausreichen würde, sie in die Flucht zu schlagen."
Und der Zar fragte den Meister: "Was ist der Grund für einen so langen Weg bei meinem Sohn? Er war doch deutlich klüger als der Bauernjunge."
Darauf antwortete der Meister: "Es geht nicht um die Intelligenz, sondern um das Herz des Menschen. Wenn dein HERZ offen ist und deine GEDANKEN rein sind, dann ist der Geist tadellos. Und das ist das Wesentliche beim WEG des Kriegers… Der Bauernjunge kam mit einem tadellosen Geist zu mir und ich musste ihm nur die Technik beibringen. Aber dein Sohn hatte Jahre gebraucht, um diese Weisheit zu begreifen. Aber ohne diese Quelle der Kraft hätte er nicht mal einen Schritt auf dem WEG des Kriegers machen können."
Der Zar erfreute sich an den Fortschritten des Sohnes und sagte: "Jetzt sehe ich, dass er würdig ist, auf dem Thron zu sitzen."
"Nein, Vater", sagte der junge Krieger: "Ich habe etwas Größeres gefunden. Früher beschränkte sich mein Verstand auf die Wünsche des Körpers, jetzt ist er grenzenlos bei der Erkundung des Geistes. Die stärkste Macht, das ganze Geld der Welt, verblassen davor, wie der graue Staub unter den Füßen des Reisenden. Aber der Reisende interessiert sich nicht für den Staub, sondern ist davon fasziniert, was ihn mit jedem Schritt hinter dem Horizont erwartet."