Die Sage über den Glücklichsten und reichsten Menschen

 

Die Sage über den glücklichsten und reichsten Menschen

„In einer Siedlung lebte ein Mensch. Er fiel unter anderen Menschen damit auf, dass er, obwohl er arm war, immer mit Freude lebte und selbstlos anderen Menschen wie er konnte half. Manchen half er mit Wort, den anderen mit Tat. Es gab Gerüchte, dass wenn er allein war, lobte er Gott und bedankte sich bei Ihm aufrichtig für die reichen Gaben, die Er ihm gab. Darüber erfuhr ein namhafter Hierophant. Er entschied sich diesen Menschen zu besuchen um auszufragen, für welche reichen Gaben er Gott dankt. Der Hierophant kam in die elende Bretterbude, wo dieser Arme lebte und sagte:

- Ich wünsche dir einen guten Tag!

Der Mensch antwortete mit Lächeln:

- Ich erinnere mich an keinen Tag mehr, der für mich nicht gut war

Der Hierophant war von dieser Antwort überrascht, niemand gab ihm bisher so eine Antwort und entschied sich den Menschen anderes zu begrüßen:

- Ich wünsche dir nur, dass Gott dir Glück gibt.

Der Mensch wunderte sich auch und antwortete:

- Unglücklich war ich auch nie.

Der Hierophant dachte, dass der Arme einfach keine Ahnung von der Art ein Gespräch zu führen hat und sagte:

- Was sagst du?! Ich wünsche dir nur, dass du in deinem Leben glückselig bist.

Der Mensch wundere sich noch mehr und antwortete aufrichtig:

- Ich war doch nie unglückselig, guter Mensch.

Der Hierophant verstand, dass dieser Arme seine berühmte Person nicht Mal erkannte und ging zu Sache:

- Gut, dann wünsche ich dir das, was du dir selber wünschst…

- Ich wünsche mir selbst?! – lachte der Mensch. – Ich brauche nichts. Ich habe alles, was ich brauche.

- Wie kann es sein?! – wunderte sich Hierophant seinerseits. – Du lebst doch in Armut! Sogar reiche Menschen brauchen und wünschen Vieles, die Armen haben sowieso immer Nöte.

Der Mensch sagte:

- Diese Menschen sind unglücklich, da sie nach dem irdischen Glück suchen, sie leben in Angst ihre Illusionen zu verlieren und unglücklich zu werden. Unglücklich ist derjenige, der in den Illusionen dieser Welt nach seinem Glück sucht. Hier gibt es aber nur ein wahres Glück – mit Gott fest verbunden zu sein und nach Seinem Willen zu leben. Ich suche nicht nach zeitweiligem Wohlstand, deshalb bin ich für das, was ich habe, was Gott mir im Leben gab  dankbar. Ich nehme alles mit Freunde an: das, was die Menschen Leid und das, was sie Unheil nennen. Ich danke Ihm für die reichen Gaben, mit denen Er mir eine Wohltat erwiesen hat.

Der Hierophant grinste:

Gott gab die aber nichts, dann dankst du Ihm heuchlerisch.

Der Mensch sagte:

- Gott sieht mich, Er sieht alle meine Versuchungen und alle meine Möglichkeiten. Er gibt mir immer dass, was mich geistlich vollkommen macht.

Der Hierophant fragte:

- Was erfühlt denn dein Leben?

Der Mensch antwortete:
- Ich kümmere mich jeden Tag nur darum, um mit Gott fest verbunden zu sein und nach Seinem Willen zu leben, damit mein Leben völlig mit dem Gotteswillen verbunden ist und ihm entspricht. So verläuft mein Tag. Jede Nacht, wenn ich eischlafe, gehe ich zu Gott.

- Wo fandest du Gott?

- Dort, wo ich die Wahrheit fand, als ich alles Irdische, wie die Kleidung, am Ufer meinen Zweifeln ließ und ihn der Reinheit meiner Gedanken und gutem Gewissen die Gewässer Seiner Erleuchtung betrat.

Der Hierophant zweifelte, da er noch nie so einen armen Menschen, der derartige Worte sagt traf.

- Sag mal, redest du so aus eigener Überzeugung? Wirst du auch so denken, wenn Gott deine Seele in die Höhle schickt?

Der Mensch zuckte mit den Schultern und abtwortete:

- In jedem Tag halte ich mit einer unzertrennlichen Umarmung meiner Seele an Gott fest, Meine aufrichtige Liebe zu Ihm ist unermesslich. Meine Umarmung ist so fest und meine  Liebe so  grenzenlos, dass egal wohin Er mich schicken würde, wäre Er dort mit mir. Warum muss ich Angst haben, wenn Er bei mir ist? Das Leben für mich ist dort, wo Er ist. Meiner Seele ist es lieber nicht im Himmel mit Gott, als im Himmel ohne Ihn zu sein.

- Wer bist du denn?! – fragte der Hierophant mit Verwunderung und Schreck.

- Es ist nicht wichtig, wer ich bin, aber ich bin mit meinem Leben zufrieden. Ich würde mein Leben nicht auf das Leben und den Reichtum von allen irdischen Herrscher tauschen. Jeder Mensch, der sich selbst beherrschen kann und der in fester Umarmung der Liebe zum Gott verweilt, ist der reichste und der glücklichste Mensch auf dieser Welt.

- Sag mir, du Armer, wer brachte dir so eine Weisheit bei?

- Ich habe nur einen Lehrer – Gott. Jeden Tag meines Lebens bestrebe ich gute Taten in dieser Welt, ich bete, ich übe gottselig zu denken. Ich kümmere mich dabei immer nur um eins, um mit Gott und Seiner grenzenlose Liebe zu mir verbunden zu sein. Nur diese Verbindung mit Gott macht mich geistlich vollkommend. Das Leben in Gottes Liebe bringt mir alles bei“.

 

aus dem Buch von Anastasia Novich “AllatRa”.

 

Rarables from the books by Anastasia Novykh

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