Das lebendige Gespräch Seiten 73-85

Text des Programms “Vom unvermeidlich Sterblichen zum ewig Lebenden. Bewusstsein und Persönlichkeit.” (Vermerk zur Abkürzungen im TexT: Moderatorin Tatiana - T; Igoir Michailovich Danilov - IM; Zhanna - Zh; Volodja - V; Andrej - A.)

04:21:43 - 05:05:28
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Т: Igor Michailowitsch, für sehr viele Menschen erweist sich die Frage nach der Bedeutung der Aussage "Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild" als überaus wichtig.

IM: Die Frage ist interessant. Viele sind besorgt. Was bedeutet die Aussage “nach dem Bild und Ebenbild”. Für ein tieferes Verständnis, denke ich, wird es besser sein sich zum Beispiel an die Bibel zu wenden - an das Alte Testament, das erste Kapitel im Buch Mose, in dem beschrieben ist, wie  Gott sich entschieden hat den Menschen zu erschaffen, nachdem das Licht von der Finsternis getrennt wurde, bzw. nach der Schöpfung der Welt. Wie wir wissen, es geschah am sechsten Tag der Schöpfung: “Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei”. Es gibt dort noch eine sehr interessante Erwähnung,  “Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie - einen Mann und ein Weib.” Hier entsteht aber die Frage, was bedeutet "zum Bilde Gottes?” Wir griffen bereits mehrmals diese Frage in den Erörterungen und in anderen Sendungen auf, weil viele es buchstäblich so interpretieren, dass der Mensch nach dem Bild und Ebenbild Gottes geschaffen ist. Da  gibt es eben wie immer solche Uneinigkeit im Bewusstsein. “Gott hat nach eigenem Bild und Ebenbild erschaffen” - das Bewusstsein nimmt sich selbst wie das Bild und Ebenbild Gottes wahr.

Jedoch im Neuen Testament, im Johannesevangelium (Kapitel 4, Vers 24) heißt es: «Gott ist Geist». Das ist das, was Jesus seinen Jüngern sagte, dass Gott - Geist ist. Das bedeutet, dass Er den Menschen nach Seinem Bilde als ein geistiges Wesen erschuf, und im Menschen gibt es das, was der Geistigen Welt gleich ist, das ist der Geist oder das, was wir als Persönlichkeit bezeichnen. Und die Persönlichkeit, Verzeihung - sie ist nicht materiell, sie ist geistlich. Das bedeutet, dass das Bild und Ebenbild nichts anderes ist, als eine geistliche Komponente des Menschen.

Und in vielen Religionen hat man versucht zu erklären, dass der Mensch ein gewisser Geist ist, vom Geist geboren…

Т: … Und dass Gott den Menschen zweimal erschuf, wie Sie erwähnten.

IM: Ja. Gott hat den Menschen zweimal erschaffen. Diejenigen, die wirklich suchen und wahrhaft nach der geistlichen Erkenntnis streben (die nicht einfach nur nach dem Diktat das Bewusstsein an alles glauben, was für das System annehmbar ist, sondern den inneren Durst verspüren), die in der Regel nicht nur innerhalb einer Religion suchen, sondern überall dort, wo es eine Erwähnung von Gott gibt.  Sie, so denke ich, sind immer wieder auf die Informationen aus anderen wesentlich älteren Religionen gestoßen. So wie auf den von uns besprochenen Zoroastrismus geht es darüber, laut dem die Menschen einst die körperlosen Wesen waren. Sie hatten keinen Körper. Sie reiften, wurden zu denen, die man zum Beispiel in der modernen Religion als Engel bezeichnet, und gingen weg.

Т: … Das heißt, sie waren die unsichtbaren, körperlosen Geister.

IM: Natürlich, jetzt ist den Menschen der Vergleich mit den Engeln verständlich. Im Altertum aber waren für die Menschen die Assoziationen in der Dreidimensionalität verständlicher. Sie waren, zum Beispiel, mit den einheimischen Pflanzen, Tieren usw. verbunden, d.h. mit etwas, was sie im Alltag begegneten und wahrnahmen. Wenn man zum Beispiel den Zoroastrismus nimmt, so wurde das Bild der ersten Menschen - des Mannes und der Frau -ich betone: wie eines einheitlichen unsichtbaren Wesens assoziativ mit dem edlen Rhabarber1 verglichen. Diese Pflanze wuchs an jenem Ort, wo diese Lehre entstand. Es sieht aus wie eine zwei Meter hohe Pflanze, dessen Stamm sich zwei umschlungenen Schlangen ähnlich sieht. Dieses Symbol habt ihr oft gesehen...

Т: Ja, dieses Symbol, in Form von zwei sich umschlungenen Schlangen (Caduceus) wurde oft in verschiedenen Kulturen des Altertums als Symbol der Geburt, des Einverständnisses, der universellen Bewegung, als Symbol der Harmonie der zwei Ursprünge im Menschen, Yin und Yang, verwendet. Früher wurde es als das Attribut der Götter, auf den Stäben der Priester verwendet. Jetzt ist Caduceus als einer der Symbole der Medizin bekannt.

IM: Ja. Hier gibt es jedoch noch einen wichtigen Moment, den ich anmerken wollte. Warum gab es einen derartigen Vergleich und warum ging es um die Verflechtung des männlichen Ursprungs mit dem  weiblichen? Gegenwärtig gibt es in der Materie einen Mann und eine Frau. Die ersten Menschen jedoch hatten kein Geschlecht, genauso wie  Engel. Der Engel hat keinen Körper. Ein Engel hat kein Geschlecht. Das muss man verstehen. Früher waren, sagen wir mal, der männliche und der weibliche  Ursprung in einem Wesen vereinigt. Darum sagte man, dass die ersten Menschen der Rhabarberpflanze ähnlich waren, d. h., dass Mann und Frau ein einheitliches miteinander umschlungenes Wesen waren, und der Farr des Ahura Mazda (der Farr Gottes)  sich über ihnen erstreckte. Das bedeutet - sie befanden sich in der Liebe Gottes… Übrigens genauso wurden auch die ersten Götter - Fu Xi und Nüwa - im altchinesischen Pantheon dargestellt.

Т: …welche im Buch "AllatRa" erwähnt sind.

IM: Ja. Laut der Wahl, gerade der menschlichen Wahl. Was hat dann Gott gemacht? Er hat sie materiell gemacht.

Т: … Wie es in den Legenden des Zoroastrismus heißt, “haben sich die beiden aus der Pflanzenform in die menschliche Form verwandelt, und Farr, als  Geist, ging in sie ein" …

IM: …Als  Geist. Wiederum sind sie von einer Form in die andere umgewandelt. Ihr Hauptwesen war aber nicht in der Form, sondern im geistlichen Herzen, das heißt in ihrer geistlichen Komponente. Hier sehen und lesen wir bereits den Nachhall vom Bewusstsein. Dennoch das, was jetzt erzählt wird (der Vergleich mit dem Rhabarber und ähnliches), es war einfach ein Vergleich…

In einer wesentlich älteren Lehre heißt es wiederum, dass, nach dem Erwerb der Materie, sie dennoch ihrem Wesen nach treu geblieben sind. D.h. am Anfang gab es keine Männer und keine Frauen. Das ist auch interessant. Hinzu, wie ich es am Anfang sagte, waren der männliche und der weibliche Ursprung in einem Wesen vereinigt.

Т: Das heißt, es gab solch eine Erscheinung, wie Androgynie des ersten Menschen, das heißt eine Einheit, die Vereinigung in einer Person des männlichen und des weiblichen Geschlechtes … solch einer Hermaphrodismus, das heißt die Fähigkeit zur Befruchtung, wenn sich in einem Körper sowohl die Eizellen, als auch die Spermien bilden - beide Typen von  Geschlechtszellen. Dieses Phänomen  kommt doch auch in der Fauna vor.

IM: Ja, die Analogie besteht.

Т: Es ist sehr interessant: in der Bibel, im 5. Kapitel des Buches Mose wird gerade das erwähnt, dass  Gott den Menschen erschuf: einen Mann und eine Frau, und taufte sie mit dem Namen "der Mensch". Weiter steht geschrieben, dass Adam einen Sohn geboren hat. Den Übersetzungen zufolge glauben wir derzeit, das Adam ein Mann sei. In Wirklichkeit aber in der Originalsprache, wenn man dieses Wort ohne Artikel verwendet, drückt es keinen eigenen Namen aus, also keinen Männernamen, sondern bezeichnet allgemein den Menschen als solchen. D.h., es hat  beim Mann und bei der Frau gleiche Bedeutung.

IM: Das ist ein bezeichnender Moment… Nachfolgend hat Gott allerdings solchen geschlechtlichen Unterschied gefestigt, und die Menschen wurden in Männer und Frauen aufgeteilt, damit bei den Menschen entsteht, sagen wir mal… Also, sagen wir es direkt, um den Weg Nach HAUSE zu erschweren.

Wofür wurde das gemacht? An dieser Stelle wird bei einigen Menschen  im Bewusstsein ein Unverständnis entstehen. Wiederum entsteht bei einigen im Bewusstsein ein Unverständnis dessen: Warum sollte der Weg nach Hause erschwert werden? Gott sollte doch im Gegenteil seine Kinder behüten. Ich werde mit der Analogie aus der Dreidimensionalität antworten: wir schicken doch unsere Kinder zum lernen,  wir sorgen uns darum, dass unsere Kinder nicht  nur die Schule abschließen, sondern auch einen Beruf erwerben, dass sie im Leben etwas erreichen, dass sie gute Menschen werden, jedenfalls unserem Verständnis nach. Jeder hat ein eigenes Verständnis, was ein guter Mensch ist. Also, damit sie  gute Menschen werden, damit sie sich im Leben  finden. Das ist nicht ganz so, aber ungefähr.

Wiederum, das alles geschah auf die Bitte der Menschen. Weil  die ersten Menschen, ausgehend vom Zoroastrismus, selbst um den Körper gebeten haben, damit man bestimmte Schwierigkeiten überwinden kann und die Liebe Gottes verdient erreicht. Also, eben das hat die Hindernisse geschaffen. Gerade das diente dazu, dass die materielle Welt erschaffen wurde, es wurde der Körper erschaffen. Später wurde dieser Körper endgültig in Mann und Frau aufgeteilt. Danach haben die Auswechslungen des Begriffes der WAHREN Liebe mit der menschlichen Liebe angefangen.

Die menschliche Liebe, wie wir sie kennen - ist vorübergehend. Ein einfaches Beispiel dessen, wie das Bewusstsein mit den Menschen spielt. Nun es gibt die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau. Sie lieben einander, denken sie, jedoch wünschen sie sich jemanden anderen. Ist das Liebe? Selbstverständlich - nicht. Eben so fing das alles an.

Das alles schafft doch bestimmte Schwierigkeiten und gibt dem Bewusstsein ein bestimmtes Instrument. Sobald ein Körper erschienen ist - erschien auch das Bewusstsein. Als die Körper getrennt wurden, so entstand eine größere Sorge im Bewusstsein über die andere “eigene Hälfte”. Und wiederum – etwa “die eigene”? Es entstand ein Mythos darüber, dass “man seine Hälfte finden muss”, dass “es sie unbedingt gibt” usw.. So läuft  “der Rhabarber” herum und sucht nach seinem zweiten Teil.

Natürlich – es ist interessant. Im Übrigen, nicht alle Legenden sind leer. Sie beinhalten viel Wahres. Man muss sie einfach verstehen können.

Zh: Ja, es ist sehr interessant, wenn man auch das berücksichtigt, was Sie uns früher sagten: dass es in einer Frau mehr Allat- Kräfte gibt, ist sie jedoch weniger stabil.  Während der Mann stabiler ist, aber weniger Allat-Kräfte im Vergleich zur einer Frau besitzt. Die Frage hier ist natürlich nicht die, wer etwas mehr oder weniger besitzt. Dieser Wettbewerb in den Gedanken - das sind doch die Spiele vom Bewusstsein. In Wirklichkeit  haben alle genug von allem, wenn man die Aufmerksamkeit rational investiert. Die Frage ist hier eine andere, wohin lenkst du mit deiner Aufmerksamkeit diese Allat-Kräfte? Was mehrst du in dir: den Tod oder das LEBEN?

Т: Ja, das ist wirklich interessant. Wissen Sie, jetzt verstehst du tiefer, wie dein eigenes Bewusstsein dir das Leben in bedeutendem Maße verkompliziert, wie das Bewusstsein eine Menge von negativen Konsum-Gedanken erzeugt, die Zwietracht zwischen den Menschen, zwischen einem Mann und einer Frau streut, und warum überhaupt  in der Beziehung zwischen ihnen keine echten Tiefgefühle gibt. Du verstehst, wie das Bewusstsein die Frauen durch das Äußere verlockt und verwirrt, indem es die Kraft ihrer Aufmerksamkeit von der echten Liebe, von der wahren Quelle, welche sich im Inneren befindet, ablenkt. Wie das Bewusstsein sie in eigene Lüge, List,  Betrug, Horten von Staub, in falsche Ziele versetzt, und sie einfach das Leben für diese Illusionen verschwenden läßt.

Wenn man hinschaut - was lebt eine Frau in ihren Gedanken? Wofür verschwendet sie das Leben? Für Magie: für die Suche nach der äußerlichen Liebe, für ihren Verlust und ihrer Rückkehr, für die Feindschaft, die Wahrsagerei. Das heißt, gänzlich für Magie.

Und die Männer? Sie sehnen sich doch nach Liebe. Das Bewusstsein verdreht auch hier alles zu seinem Vorteil, für sich selbst. Es drängt dir dieses Spiel in der Dreidimensionalität auf, dessen Ergebnis – eine innere Leere und eine Enttäuschung in allem ist. Das Bewusstsein versetzt die Männer in  unbefriedigte Selbstsucht,  Neid,  ständigen Wettbewerb um Bedeutsamkeit, die Klärung, wer stärker, cooler und reicher ist. Und zu was führt das alles im Endergebnis? Zur Aggression, zu Kriegen und Leid. Genau gleich behandelt ihr Bewusstsein die Frauen. Es drängt denen einfach den Gedanken auf, dass man eine Frau wie einen Gegenstand besitzen muss, das heißt, sie nicht lieben, nicht mit ihr in der Harmonie sein, sondern sie wie  einen Gegenstand besitzen. Das bedeutet die Versklavung vom Bewusstsein des göttlichen Ursprungs …

Somit verstehst du, dass du früher nur noch nach dem Diktat des Bewusstseins gelebt hast, dass du ständig etwas von den anderen für dich selbst gefordert hast. Hier aber entsteht bereits die Frage: «Wirklich für sich selbst?» Du hast selbst darunter gelitten. Du wusstest von dieser inneren Gottesliebe nichts und du hast sie in dir nicht wachsen lassen.

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Video

Gott hat den Menschen zweimal erschaffen

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Т: Das heißt bei der Erschaffung des Menschen gab es zwei Hauptetappen: das war die Etappe … der geistlichen Geburt und die Etappe … der Umgestaltungen in der Materie …  jetzt werde ich mich für einen Moment unterbrechen und doch jene Gedanken laut sagen, die jetzt im Kopf ertönt sind. Die Gedanken vom System, als es versuchte, seine fertige zusammenfassende Antwort aufzudrängen. Ich habe sie beinahe verlauten lassen, dass “es zwei Haupt-Etappen gab: eine vor der Erschaffung der Materie und die andere danach”. Immer versucht das System  jemanden reinzulegen und den ersten Gedanken über seine eigene in  Anführungszeichen "Super-Wichtigkeit" durchzuschieben… Immer versucht es die Bedeutsamkeit der Materie aufzudrängen, die Wichtigkeit des Geistlichen wird dabei abgewertet… Im wievielten Male überzeugst du dich, inwiefern die Kontrolle über dessen, was du sagst wichtig ist, das was du, und nicht dein Bewusstsein, sagen willst.

Zh: Ja, und wie Igor Michailowitsch sagte, dass etwas vom Bewusstsein oder vom Geist zu verkünden — das sind zwei ganz verschiedene Dinge. Weil das Bewusstsein immer ein Partner für die Persönlichkeit sein will, und noch schlimmer als das - ein Diktator. Die Persönlichkeit aber — sie ist kein Partner, sie ist kein Sklave des Bewusstseins. Die Persönlichkeit ist der Herr. Sie ist das, was mit ihrer Aufmerksamkeit diese ganze Präsentation des Bewusstseins bezahlt. Sie ist diejenige, die für die Ergebnisse haftet. Wenn du davon weißt, so ist es sehr leicht du selbst zu sein und sich nicht davor zu fürchten, das eigene Bewusstsein zu entlarven.

Т: Ja, man muss ehrlich mit sich selbst sein, ehrlich in der Tat …

Zh: Ja.

Т: Also, es gab bei der Erschaffung des Menschen zwei Hauptetappen, und der Schlüsselmoment war gerade die menschliche Wahl - die Wahl der Geistlichen Welt, sogar hier in der Materie eingeschlossen, zu dienen.

IM: Ganz richtig. Ursprünglich entstanden die Menschen als, sagen wir mal, kleine Engelchen. Sie wuchsen heran, entwickelten sich und wurden zu einem Teil der Geistlichen Welt. Sie kannten nicht das Leid, sie kannten nicht das Böse. Alles war fröhlich, herrlich und gut. Die Menschen haben jedoch einen schweren Weg gewählt. Im Zoroastrismus wurde gut erklärt, dass sie die Entscheidung getroffen haben. Ich betone, die Menschen haben die Entscheidung getroffen, im Körper dem Bösen zu widerstehen. Sie haben sich entschlossen materiell zu werden.

Т: Ja, in den heiligen Büchern des Zoroastrismus wird diese Legende erwähnt, dass Gott den Menschen einst die Frage darüber gestellt hat, ob Er sie vor dem Ahriman beschützen muss oder sie selbst, bereits in der körperlichen Hülle “in der körperlichen Gestalt” mit ihm kämpfen und ihn besiegen können, wonach sie unsterblich werden. Und die Menschen haben das Letztere gewählt.

IM: Das ist die eigene Wahl der Menschen. Sie haben es gewollt dem Ahriman in den Körpern zu widerstehen, unter seiner Macht in der Dualität zu beginnen. Es ist solch eine ernste Wahl, dass zu der Geistlichen Welt nicht einfach die Engelchen, sondern die Engel kommen. Es war in die materielle Welt ausgetragen, wo die Menschen  entstanden und später bewusst wählten, dass sie in die Geistliche Welt gehen möchten. Es ist interessant und freudvoll wenn die Engel kommen, das ist  herrlich.

Т: Es gibt noch solchen interessanten Moment, darüber was in denselben Zoroastrischen Büchern gesagt wird, dass Gott des Guten (Ahura Mazda) seine Geschöpfe gerade als geistliche Wesen erschaffen hat. Genauer gesagt, hat Er “die geistlichen Gestalten aller Geschöpfe” erschaffen, und später hat Er die materielle Welt erschaffen und hat dem Geschaffenen eine körperliche Erscheinung gegeben. Es wird erwähnt, dass Seine Geschöpfe, die im “körperlichen Gestalt” verwirklicht sind, den Ahriman und das von ihm geschaffene Böse bewältigen können, dass die Hauptkämpfer mit Ahriman gerade die Menschen selbst sind.

Zh: Ja… Noch einer solchen Schlüsselmomente, die dort angemerkt sind, dass der Sieg nur bei aktiver Beteiligung des Menschen selbst möglich ist, dass der Mensch sich erinnern muss, dass er aus der Geistlichen Welt abstammt, dass er ein geistliches und nicht ein irdisches Wesen ist, und gerade die geistlichen Angelegenheiten sind viel wichtiger als die irdischen.

Т: Ganz richtig. Es wird darauf hingewiesen, dass der Ahriman von den Menschen das verbergen will, was mit ihnen tatsächlich geschehen wird, wenn sie seinen Absichten folgen. D.h., er will die Strafen für die Sünden und “das Ende aller Dinge” verbergen. Was Ahura Mazda angeht - im Gegenteil, will Er so sehr, dass man Ihn erkennt. Er ist für alle offen. Was noch interessant ist: es wird erwähnt, dass der Mensch bereits nach dem Erreichen des Alters von 15 Jahren die Antwort auf die Frage wissen soll, wem er gehört: dem Ahura Mazda oder dem Ahriman.

IM: Das Alter von 15 Jahren wurde später, im Zusammenhang mit der Entwicklungsverzögerung   einiger Menschen, eingestellt. Ursprünglich waren es 11-12 Jahre. Bis zum Alter von 11-12 Jahren sollte der Mensch bereits die endgültige Wahl, wem er dient, getroffen  haben.

Zh: Verbunden mit dem (zweiten) Schub?

IM: Ja, es ist durch den zweiten Schub bedingt, und der Mensch hat bereits selbständig die Wahl getroffen, mit wem er ist: mit Ahura Mazda oder mit Ahriman.

Wenn man das anschaut, dass es in vielen Religionen behauptet oder darüber erzählt wird, dass der Teufel schlau und unsichtbar ist, und dass er sich aus den Augen verbirgt und dass es genügt, den Teufel zu entlarven damit er seine Macht verliert. Tatsächlich verbirgt sich hier ein tiefer Sinn. Wir sprachen bereits über die Arbeit des Bewusstseins und ähnliches. Wenn der Mensch beginnt sich dessen bewußt zu sein und das zu verstehen, dass das Bewusstsein mit ihm ein böses Spiel treibt. Es zeigt sich, dass der Mensch keinen eigenen Willen hat, und dass er nur noch entweder den Willen der Geistlichen Welt oder den des Systems der materiellen Welt erfüllt, so kann er wählen wessen Willen er zu erfüllen gewillt ist. Hier wollte ich auch noch anmerken: wir erwähnten bereits, dass der Mensch kein Sklave Gottes ist, keinesfalls. Er kann nur zum Sklaven seines Bewusstseins werden. Das heißt, dass der Mensch frei ist zu wählen, wem er dienen möchte: dem Ariman oder dem Ahura Mazda. Oder mit der gewohnten Sprache der Gegenwart ausgedrückt - dem Teufel oder Gott. Wem dient er? Wenn er dem Ariman (dem Teufel) dient, so wird er zum Sklaven. Wenn er Gott dient, so wird er frei.

Т: Wissen Sie, zu seiner Zeit hat diese Information mich sehr tief berührt, dass das alles gerade nach der menschlichen Wahl begonnen und geschehen ist. Gerade das ist doch der echte Heroismus … Natürlich ist es für das Bewusstsein schwierig zu verstehen - die ganze Wichtigkeit und die Bedeutsamkeit des Geschehenen. Im Großen und Ganzen befindest du dich doch im tiefen Hinterland des Feindes der Menschheit. Du, als Persönlichkeit, bist in die Konstruktion mit dem materiellen Körper, mit dem aktiven Bewusstsein eingeschlossen und dabei noch von allen Seiten vom künstlichen System umgeben.

Zh: Das heißt, dass du dich innerhalb des Toten befindest. Und mit dem heimischen, mit dem Lebendigen verbindet dich nur deine Seele. In Wirklichkeit soll man grenzenlos die Welt Gottes lieben, um diese riesige Kraft des Geistes zu haben, um dem System zu widerstehen, dabei ihr Häftling zu sein, um hier in dieser Hölle, der Geistigen Welt zu dienen, um mit innerem reifem echtem Sieg heimzukehren…

Т: Ja… Igor Michailowitsch, Sie haben ganz richtig bemerkt, dass die altertümlichen Legenden nicht ganz so einfach sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen.

IM: Absolut richtig.

Т: In den Legenden im Zoroastrismus und im Christentum gibt es Hinweise darüber, dass der Gott den Menschen zweimal erschaffen hat. Wir betrachten diese Frage gerade…

IM: Ja, in der Bibel gibt es die Beschreibung der Erschaffung des Menschen von Gott nicht nur am sechsten, sondern auch am achten Tag. Es stellt sich heraus, dass Er ihn zum zweiten Mal erschaffen hat. Hier jedoch ist es ganz anders beschrieben: “Und Gott der HERR machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele.” Das ist das 1. Buch Mose, 2 Kapitel, Spruch 7 - jeder kann es aufschlagen und nachlesen.

D. h., als Er den Menschen das erste Mal  nach Seinem Bild und Ebenbild erschuf, war er körperlos. Das war ein vergeistigtes Wesen, immateriell. Dann war es nur eine Frage der Zeit, es reifte, verschmelze sich mit der Seele  und im reifen Zustand ging es über. Hier sehen wir, dass am achten Tag Gott den Menschen aus dem irdischen Staub erschaffen hat. Vieles ist mit  dem achten Tag verbunden. Wir stoßen auf eine sehr interessante Erscheinung, wenn wir von der Bibel als eine erneuerte Variante der altertümlichen Religionen weg gehen und uns ein wenig auf die altertümlichen Religionen stützen (obwohl das auch in den späteren Religionen, z.B. sowohl im Christentum, als auch im Islam und in anderen Religionen, im Judentum geblieben und sehr entwickelt ist), sehen wir, dass gerade am achten Tag dem Menschen ein Name gegeben wurde.

Т: Ja, bei sehr vielen Völkern sind die Legenden und die heiligen Rituale, die gerade mit dem achten Tag nach der Geburt des Menschen verbunden sind, erhalten geblieben.

IM: Ganz richtig, weil gerade am achten Tag in den menschlichen Körper, wie in ein Gefäß, die Seele inkarnierte und  die Persönlichkeit sich bildete. Daher kommen diese Wörter, dass Herrgott “ ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase blies”, das bedeutet die Erschaffung der Persönlichkeit…

Т: …mit der Ankunft der Seele.

IM: Ja. Später reifte die Persönlichkeit, sich im menschlichen Körper befindend, reifte sie heran und sollte sich mit der Seele vereinen.

Т: D.h., sich innerhalb des Toten befindend, im System selbst, welches gegen alles Göttliche ausgerichtet ist, als der Häftling des Teils dieses Systems, bleibst du, als  Persönlichkeit, als der LEBENDIGE Geist, tadellos in der Hingabe, beim Dienen der Geistigen Welt, bei der Mehrung der geistigen Liebe sogar hier, unter solchen Bedingungen...

IM: Gerade das ist das Heldentum. Warum geschah es gerade so? Darin gibt es ebenso eine Logik für den Verstand, weil ein lebendiges Wesen, welches um das Leben kämpft, welches durch die Schwierigkeiten geht, begeht eine bestimmte Heldentat: Es besiegt den Teufel, gewinnt seinen eigenen Armageddon und erlangt das LEBEN. Er kommt als ein reifer Engel. D.h. es wird wirklich zum Ereignis, welches sich in der ganzen grenzenlosen Geistigen Welt widergespiegelt.

Zh: D.h., dass im Inneren des unvermeidlich Toten du zum ewig LEBENDEN wirst.

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Im Inneren des unvermeidlich Toten,

wirst du zum ewig LEBENDEN.

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Т: Igor Michailowitsch, wir sprachen gerade über die Erschaffung der ersten Menschen, und es wäre sehr interessant, noch eine sehr wichtige Frage zu erörtern. In verschiedenen Religionen nennt man das als Sündenfall des ersten Menschen, und im Christentum spricht man von der “Ursünde oder der Erbsünde”. Hier entsteht bereits eine beunruhigende Frage für einen denkenden Menschen: “Bin ich von der Geburt aus infolge dessen sündhaft, dass die Menschen als das menschliche Geschlecht von vornherein sündhaft sind? Bin ich von vornherein sündhaft, oder, z.B. meine Kinder oder die Kleinkinder, wenn sie noch nichts Schlechtes getan haben?”

Kurz gesagt, was weiß ein Laie über dieses Thema. Das, was es im dritten Buch Mose geschrieben steht, dass der Sündenfall vom ersten menschlichen Paar, Adam und Eva im Paradies begangen wurde, als sie vom Teufel verführt wurden und die verbotene Frucht von "dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen” aßen, oder “vom Baum des Lebens und des Todes” - wie man das noch nennt. Infolge dessen wurden sie aus dem Paradies vertrieben, und sie wurden zu sterblichen Wesen. Deshalb wurden alle Menschen später zu Sünder. Heute gibt es sehr viele verschiedene Erklärungen über diese Geschichte aus dem Buch Mose.

Was erschreckt und bedrückt einen Gläubigen? Dass er von der Geburt aus sündhaft ist, dass er einen sündhaften Fluch hat. Was hat er in der Kirche gehört? Dass die Reinigung, die Befreiung von der Macht “der Ursünde” im Sakrament der Taufe geschieht - das ist ein Ritual, welches im Christentum als die geistige Geburt des Menschen gilt, d.h., als ob er für das sündhafte Leben formal stirbt und bereits ins neue wohltuende Leben geboren wird,  dass nur Dank der Taufe ihm die Freiheit von der Tyrannei des Teufels geschenkt wird. Die Menschen glauben daran. Jedoch geht es in den meisten Fällen nicht weiter als nur Glauben. In der Regel setzen die Menschen alles auf ein Ritual, jedoch nicht auf die persönliche Transformation, nicht auf die innere Arbeit an sich selbst.

Unter den Theologen verschiedener Organisationen, Konfessionen und Strömungen gibt es auch keine einheitliche Meinung darüber. Jeder verweist einfach auf seine eigenen Autoritäten, auf diejenigen, die sich irgendwann dazu geäußert haben, ob der Mensch von der Geburt aus sündhaft ist.

Übrigens, Jesus sprach darüber nicht. Darüber haben die Menschen gesprochen. “Die Ursünde” ist ein rein theologischer Begriff im Christentum. Er wurde 400 Jahre nach Jesus eingeführt, zu der Zeit als das Christentum den Status der staatlichen Religion erlangte. Im Allgemeinen ist das wie immer. Anscheinend laufen die Menschen um die Wahrheit im Kreise herum. Nur als sie versuchen es vom Verstand aus zu verstehen, entsteht dieser uralte Streit: an welcher Stelle das Komma richtig stehen soll, wie Sie es richtig bemerkt haben.

IM: Wenn wir über die Sünde sprechen, so ist es wichtig zu verstehen, dass der Mensch von vornherein frei ist und dass er nicht sündig ist. Ich meine den Menschen als Persönlichkeit. Was ist «die erste Sünde»? In verschiedenen Religionen begegnen wir oft dem, dass der Mensch von vornherein sündhaft ist. Eben hier ist es notwendig  sich damit auseinanderzusetzen, was eine Sünde ist.

Т: Ja, die Frage besteht darin, dass das Verständnis über die Sünde, welche der erste Mensch begangen hat, über seinen Sündenfall - das gibt es auch in den Legenden anderer Religionen, z.B., im selben Zoroastrismus. Dazu werden wir noch zurückkehren. In Wirklichkeit möchte man sich zurechtfinden, wie es in der Wirklichkeit ist.

  
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